Liebe interessierte Mitleser/innen, ich möchte euch heute an einer Tieraufstellung & anschließender Entwicklung der einjährigen Hündin Nadira teilhaben lassen, die seit 6 Monaten zur Familie X. gehört. Die Namen wurden alle verändert und Familie X. ist mit der Veröffentlichung einverstanden.
Warum wir uns in diesem Fall nicht für eine Tierkommunikation entschieden haben? Weil es „nur“ dieses eine Kernproblem zu analysieren gab und eine Aufstellung deshalb mehr Aufschluss versprach.
Kurze Info: Im Gegensatz zur telepathischen Tierkommunikation die man bekanntlich allein durchführt, arbeite ich in den Aufstellungen immer mit einem menschlichen Stellvertreter zusammen. Dieser Mensch fühlt sich ganz neutral in die Rolle des betroffenen Tieres ein und wir erhalten dadurch wichtige Informationen. Die Symbole werden vom Stellvertreter auf den Tisch angeordnet und so haben wir einen Einblick auf das gesamte Umfeld.
PROBLEM: Nadira kotet und uriniert zum Leidwesen ihrer Familie (Herrchen Tim, Frauchen Julia & Sohn Jonas) immer mal wieder in die Wohnung. Im Haushalt lebt außerdem die 2 Jährige Artgenossin Zahra.
Los geht’s:
Nadira begrüßte mich gleich mit einem forschen „Was willst Du?!“
Ich erklärte ihr freundlich, dass ihre Unsauberkeit eine große Belastung für die ganze Familie darstellt und wir hier nun gern der Sache auf den Grund gehen möchten.
Sie fühlte sich irgendwie nicht angesprochen und meinte: „Das ist jetzt aber kleinlich so einen Wirbel darum zu machen!“
Wenn Herrchen ins Spiel kommt, geht Nadira die Düse. Das löst viele Emotionen in ihr aus.
Nadira ist nun bereit, Symbole auf den Tisch zu legen, damit wir gemeinsam auf das Thema schauen können. Im Großen und Ganzen wirkt die Familie dort recht harmonisch, dennoch kristallisiert sich klar heraus, dass Nadira eine sehr enge Bindung zu ihrem Herrchen hat. Zur anderen Hündin hat sie auch ein gutes Verhältnis, Frauchen liegt etwas weiter von Nadira entfernt.
Ganz präsent liegt mittig das negative Symbol, der Ärger.
„Es rappelt öfter mal im Karton, von allen Seiten anders! Wenn sich Ärger zwischen uns Hunden anstaut dann habe ich auch den Drang zur Unsauberkeit. Wenn die 3 Menschen aufeinander treffen, dann klappt es zwischen uns Hunden nicht mehr. Es herrscht keine klare Linie.“
„Ich möchte meinem Herrchen immer nahe sein. Frauchen verlangt seine Aufmerksamkeit und das gefällt mir nicht!“ Auch dann wird Nadira unsauber und fühlt sich zurückgesetzt und ungerecht behandelt. Dann lässt sie es im wahrsten Sinne des Wortes „raus“.
„Das ist nicht mein Problem!“
Es gibt oftmals noch andere Störfaktoren. Nadira hat einen großen Besitzanspruch ans Herrchen.
„Es ist schon harmonisch, bei ihm darf ich mehr als bei Frauchen. Lässt viel durchgehen und freut sich auch mehr über mich.“
„Es ist gut, dass Zahra da ist. Wir sind beste Freunde. Läuft bei uns!“
„Wenn die Anweisungen der Familie strukturierter und gleicher wären, dann müsste ich mich nicht mehr so aufregen.“
Nadira hat mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen (bei den Vorbesitzern), reagiert dennoch bei Unstimmigkeiten mit Trotz und Unsauberkeit.
„Es ist sehr wichtig, dass Herrchen gut über mich denkt. Frauchen findet unser enges Verhältnis nicht gut.“
Nadira kommt nun mit ihrer Vergangenheit und bittet um mehr Verständnis für den „armen Hund“.Sie gibt zu, dass manchmal „Showtime“ angesagt ist und sich die Vergangenheit zu Nutze machen will. Sie schweift ab und wird wieder auf das eigentliche Problem aufmerksam gemacht.
Bild 2) Nadira ist bereit, sich der Hündin Zahra mehr anzuschließen. Aber nur wenn es so mit Herrchen bleibt! Dann könnte der Ärger gehen bzw. sich entfernen. Nadira hätte ihr Leben gern besser strukturiert mit klaren Anweisungen.
„Der Mensch sollte nicht solche Unterschiede machen mit seiner Behandlung. Ich lasse mir ja nicht alles gefallen!“
Nadira nimmt ein Symbol von mir an (Muschel), damit sie sich Herrchens Liebe immer sicher sein kann. Sie hat verinnerlicht, dass das Rest der Familie keine Konkurrenz mehr ist. Nadira hat verstanden. Verlustangst.. Angst vor Veränderungen innerhalb der Familie.Das hat sie vorher nicht verstanden. Sie hat oft zwischen den Entscheidungen gestanden und sie dachte, sie müsste das regeln. Nadira lässt sich nicht gern regieren aber es fällt viel Ballast von ihr ab.
„Je mehr Ärger ist, desto mehr kümmert sich Herrchen um mich. Aber das ist doof, das weiß ich jetzt. Es war mein Ventil.“
Nun hat Nadira andere Denkansätze, schämt sich ein bisschen und möchte sich entschuldigen.
„Ich muss in meine neue Rolle hineinwachsen. Habe mich mit Herrchen auf eine Stufe gestellt. Aber das geht ja nicht. Peinlich!Ich wollte das nicht!“
Offenheit und Schamgefühle, viele Emotionen werden nach außen getragen. Alles ist OK so.
„Das haben wir gut gemacht! Sind wir aber toll! Ich schaue jetzt nach vorn und alles ist gut!“
ENDE
Nadira wurde zufrieden aus der Aufstellung entlassen und ihr Frauchen meldete sich 3 Wochen später zurück:
„Hallo Frau Kramer, ich wollte Ihnen einfach noch einmal Danke sagen. Ich kann mir das ja bis heute überhaupt nicht erklären wie das funktioniert hat, was Sie da gemacht haben. Es hat Welten geändert! Also es ist unfassbar!"
"Ich habe das auch schon vielen Leuten erzählt und die können es nicht glauben. Nadira hat sich total geändert. Ich habe sie heute wieder alleine mit Zahra gelassen als ich morgens arbeiten war. Nicht in der Box sondern tatsächlich in der ganzen Wohnung und es ist gar nichts passiert."
" Also es ist mir ein komplettes Rätsel aber das Resultat spricht für sich. Vielen vielen Dank, wirklich unfassbar. Ich glaube Sie haben keine Idee wie sehr Sie uns damit geholfen haben.“