Wenn ein Tier sich langfristig im neuen Zuhause nicht wohl fühlt
Liebe interessierte Mitleser, ich möchte euch heute an einer aufschlussreichen Tieraufstellung mit dem ca. 1 jährigen Kater Momo teilhaben lassen.
Zur Vorgeschichte: Momo wuchs als Streuner auf und kam vor ein paar Wochen mit dem bereits vorhandenen 6 jährigen Kater Janosch einfach mit nach Hause. Nachdem geprüft wurde, dass Momo zu niemand anderem gehörte, durfte er (nach diversen Untersuchungen & Kastration) in der Familie von Nina & Sven bleiben.
Leider entwickelte sich die einstige Katzenfreundschaft im Haus (Freigang war immer jederzeit möglich) eher negativ und Janosch zog sich immer mehr zurück. Lebte mehr oder weniger gestresst & eingeschüchtert auf einem hohen Schrank und mochte sich Momo´s Angriffen nicht stellen. Darunter litten natürlich auch Frauchen und Herrchen. Im Vorfeld wurden beide Kater bereits aufgestellt und ergänzend energetisch behandelt. Bei Momo zeigten sich phasenweise leicht positive Veränderungen im Verhalten, jedoch verfiel er immer wieder in alte Muster und attackierte seinen Artgenossen aus dem Nichts.
Um Klarheit über Momo´s aktuellen Wünsche und Bedürfnisse zu bekommen, wurde eine 2. Tieraufstellung durchgeführt. Diese war sehr klar & deutlich und führte zu dem Ergebnis, dass Momo sich ein anderes Leben wünscht.
Eine Stellvertreterin fühlte sich in Momo´s Rolle ein und wir bekamen folgende Informationen:
Mich begrüßte ein sehr ungehaltener und frustrierter Kater.
„Ich habe eine Mords Wut! Mein Leben ist beschissen und ich will das so alles nicht! Will machen was ich möchte! Will mein altes Leben zurück! Ist eh alles zu spät!“
„Da ist nichts los! Langweilig! Ich will mich jetzt aufregen! Bin sehr widersprüchlich aber alles ist Kacke!“
Momo legt die Symbole für das erste Bild und erzählt: „Ich komme da nicht mit klar. Heimweh! Bekomme Gänsehaut wenn ich darauf schaue. Habe Wut auf Janosch weil er mir das angetan hat (brachte Momo mit nach Hause). Obwohl das auch nicht richtig ist. Hätte man mir das vorher gesagt... das ist mir alles zu doll.“
„Bin eigentlich ein Vagabund und Abenteurer und vermisse mein altes Leben. Aber weg komme ich da irgendwie auch nicht. Kriege es aber nicht fertig alleine zu gehen. Bin hochgradig aggressiv geworden. Was soll ich machen?“
„Ich könnte brechen. Bin fasziniert wie es läuft. Dresche auf alles ein. 2 Herzen schlagen in meiner Brust und Janosch muss herhalten. Habe sogar seinen Schrank erobert. Dachte da oben tut es mir auch gut zu liegen. Wenn ich nichts zu tun habe, bin ich total ruhelos und unzufrieden. Janosch soll leiden weil er mir das angetan hat. Kann mich nicht unterordnen.“
„Tut mir nicht gut auf´s Bild zu schauen. Fühle mich zum Herrchen hingezogen. Nähe tut manchmal gut. Ich kriege es nicht geregelt und weiß nicht wie man dieses Leben lebt. Kann mich nicht unterordnen. Dennoch Luxus, ich werde versorgt. Das ist eine Nummer zu groß irgendwie. So wollte ich das nicht.“
„Zuerst war es auch gut, Versorgung & Essen. Kann mich noch nicht einmal beim Janosch entschuldigen.“
Als Momo die Symbole verändert, spürt er, dass es ihm mit Abstand zur Familie besser geht. „ Es ist nicht Janosch´s Schuld. Man muss kämpfen. Meine Lebenserfahrung ist bittere Realität. Habe es noch nie irgendwo lange ausgehalten und lasse mir nichts sagen. Bin so wie ich bin. Meine Zukunft sehe ich ohne Familie.“
„Ich brauche mehrere Katzen. Draußen und nicht drinnen. Fühle mich eingesperrt und in eine Rolle gedrängt, die ich nicht erfüllen kann. Mein Problem ist, dass ich einen Schuldigen brauche. Vielleicht sollte ich doch mal Sorry zu Janosch sagen.“
„Mir fehlt ein Gerüst wie so ein Leben im Haus geht. Kann mich kaum ansehen und bin am zweifeln. Das Wasser steht mir bis zum Hals. Möchte heulen aber gehen kann ich auch nicht wirklich. Kann mich da nicht unterordnen, geht nicht!“
Ich gebe Momo eine Muschel, die symbolisch für ein neues, freies Zuhause (evtl. Hof mit Artgenossen) steht. Diese platziert er dicht neben sich und fühlt sich bedeutend besser.
„Bin mein eigener Herr, kann eigene Entscheidungen treffen. Wäre nett wenn die Menschen mir helfen könnten. Hätte ja auch mit uns klappen können. Vielleicht kann ich ja netter zu Janosch sein, bevor ich gehe. Vielleicht sollte ich mehr nach draußen gehen. Muss kein schlechtes Gewissen haben, ist nicht Meins.“
Zum Abschluss zieht Momo eine Lebenskarte und darauf steht:
Heute habe ich eine Verabredung mit mir selbst.
„Ich muss mein eigenes Ding machen. Es war hier ein Versuch und ich ticke ganz anders als Janosch. Kenne andere Katzen, die sich dann eher prügeln. Brauche was zum Draufhauen. Kann mir selbst treu bleiben wenn wir etwas anderes für mich finden.“
„Aggression hat sich gelöst. Es hat keiner Schuld. Versuche können scheitern. Janosch hatte die Schuld aber das ist nicht so. Bin entspannter- Waffenstillstand! Ich vertraue, dass man sich um mein neues Leben sorgt und kümmert. Danke!“
-ENDE-
Inzwischen wurde für Momo ein sehr schönes und passendes Zuhause gefunden, in dem er seine Bedürfnisse ausleben darf. Er wird dort sein Rauhbein- Leben fortführen können und trotzdem Kontakt zum Menschen haben. Das lernte er im ehemaligen Zuhause durchaus zu schätzen und genoss regelmäßig seine Streicheleinheiten. Nur konnte und wollte er seinen Artgenossen Janosch nicht akzeptieren. Dinge geschehen... und in diesem Fall wurde für das Wohl aller involvierten Menschen und Tiere entschieden. Alles Gute für euch! <3